Flugzeuge lackieren am Flughafen Münster/Osnabrück

Lokalzeit OWL 29.09.2023 03:14 Min. Verfügbar bis 29.09.2025 WDR Von Antje Kley

Neuer Look für einen Airbus – am FMO werden Flugzeuge lackiert

Stand: 29.09.2023, 18:52 Uhr

Am Flughafen Münster/Osnabrück werden auf mehr als 2.000 m² ab sofort Flugzeuge bis zu einer Größe eines Airbus A321 von der alten Bemalung befreit, neu grundiert und lackiert.

Da rollt er heran – der Airbus 319. Von der Lufthansa geliefert. Hier am Flughafen Münster-Osnabrück soll er eine neue Lackierung erhalten. Es ist der erste große Flieger, der hier in Schuss gebracht wird. Die Firma, die das macht, hat sich am FMO gerade erst niedergelassen – „Altitude paint services“ heißt sie.

Ein Wagnis, klar, sagt Andreas Ossenkopf. Er ist der neue Geschäftsführer. Ein paint shop für Airliner in Deutschland, das gab es in dieser Form lange nicht. Refurbished – also wieder aufgefrischt – wurden Flugzeuge in den letzten 20 Jahren eher in Asien, sagt er.

Warum also die Rückkehr nach Deutschland?

„Weil gerade nach Corona die Frage auch war, dass wir hier wieder Qualität bringen wollten. Dass man sagt, wir sind nahe bei.“ Das sei wirtschaftlicher und auch umweltverträglicher. Kürzere Flüge, größere Flexibilität.

Maler in Schutzanzügen lackieren Flugzeug

Die Arbeiten sind hochspezialisiert

Zwölf Facharbeiter sind in der Halle – alle eingekauft für diesen Auftrag. Fachpersonal in der Region, das gibt es noch nicht. Wird eine Aufgabe für die Zukunft, sagt Ossenkopf.

Wieso hat sich die Firma einen Regionalflughafen ausgesucht?

„Gerade weil er etwas kleiner ist. Ist ein internationaler Flughafen, das ist wichtig – er kann auch internationale Flugzeuge annehmen, aber er ist auch viel flexibler. Wir sind schnell in der Lage, das Flugzeug zu landen, hier reinzubringen, die Leute sind schneller da. Also für uns ist die Größe des Flughafens besonders richtig für unser Geschäft.“ Andreas Ossenkopf, Geschäftsführer Altitude paint services

Flugzeuge lackieren ist ein hochspezialisierter Job. Der Lack muss synchron aufgebracht werden und ist hauchdünn. Trotzdem muss er Temperaturen von minus 50 Grad bis plus 40 Grad aushalten. Insgesamt neun Tage dauert die Wiederauffrischung.

Ein paint shop für mehrere Millionen Euro

Die Halle für die Neulackierung gehörte mal der Air Berlin. Sie musste extra komplett um- und aufgerüstet werden – mit Absaug- und Filteranlagen. Das kostet – rund 1,5 Millionen Euro.

Es wird harte Arbeit sein, darüber ist Investor Steven Yacub sich klar. Aber Lufthansa macht schon mal mit, das sei gut. 35 Flugzeuge pro Jahr am FMO wieder aufzufrischen, das ist der Plan. Und wenn alles gut läuft, eine zweite Halle.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 29. September 2023 in der Lokalzeit Münsterland im Fernsehen und im Radio auf WDR2.