Civil War
Stand: 18.04.2024, 00:00 Uhr
Regisseur Alex Garland entwirft ein dystopisches Zukunfts-Szenario: In den USA herrscht Bürgerkrieg, mittendrin einige Reporter, die versuchen, sich Richtung Hauptstadt durchzuschlagen - Genremix aus Kriegsfilm und Roadmovie mit Kirsten Dunst.
Von Andrea Burtz
Dialogbox
Darum geht's
In den USA der nahen Zukunft herrscht Bürgerkrieg. Vier Kriegsjournalisten wagen eine gefährliche Reise durchs Land, um den Präsidenten zu interviewen. Auf dem Weg über verwüstete Autobahnen, durch niedergebrannte Städte machen sie furchteinflößende Begegnungen. Eine erfahrene Kriegsfotografin bildet jeden Schrecken ab. Im Laufe ihres Berufslebens hat sie gesehen, wozu Menschen fähig sind.
Darum geht's wirklich
Um das Dilemma der Kriegsfotografie: Draufhalten oder eingreifen?
Die spielen mit
Kirsten Dunst spielt die abgebrühte Kriegsfotografin Lee, Wagner Moura ihren Kollegen, Cailee Speany verkörpert Jessie, Stephen McKinley Henderson den alten Reporter.
Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz
Der britische Drehbuchautor und Regisseur Alex Garland ("Ex Machina", "Men“) hat eine tief beunruhigende Vision in naher Zukunft entworfen: Die Vereinigten Staaten in ihrem zweiten Bürgerkrieg. Texas und Kalifornien haben sich zusammengeschlossen, um gegen die abtrünnige Regierung vorzugehen. Spätestens an dieser Stelle ist klar, dass dieser Film keine schlichte Abrechnung mit dem heutigen Amerika ist, die sich an aktuellen Parteilinien orientiert. Auch wie und wo alles begann, erzählt Garland nicht. Es gibt keine Verbindung zum Heute.
Die vier Journalisten stehen für unterschiedliche Seiten des Journalismus: Pocht der eine auf Seriosität wie in alten Zeiten, geht es der aufstrebenden Jessie um Sensation. Der Reporter braucht verwertbare Zitate, Lee aussagekräftige Fotos. "Civil War" funktioniert als düsteres Roadmovie. Einzelne Begegnungen spiegeln exemplarisch, in welchem Zustand sich das Land befindet, wie entfesselt und brutal Menschen reagieren, die sich im Recht glauben. Die abgebrühte Kriegsfotografin Lee macht in jeder Situation Fotos. An die junge Generation, verkörpert von der jugendlichen Jessie, gibt sie weiter: "Fotografen greifen nicht ein, sie dokumentieren nur". Es klingt, als wolle sie ihr Gewissen beruhigen.
Die Bewertung auf einen Blick
Vier von fünf Sternen
SciFi, USA 2024
Länge: 108 min
Ab 16 Jahren
Kinostart: 18. April 2024